pdf Zukunftsprojekt Arbeitswelt 4.0 Baden-Württemberg Vorstudie - Band 3 Beliebt

Unsere Lebens- und unsere Arbeitswelt haben sich folgenschwer verändert. Seit einigen Jahren erfahren sowohl die räumliche als auch die zeitliche Entgrenzung von Arbeit durch mobile Geräte und Cloud-Dienste und die damit einhergehende Digitalisierung von Arbeitsprozessen eine erhebliche Entwicklung nach vorn. Das betrifft einerseits Szenarien wie die intelligente Analyse großer Datenbestände (Big Data, intelligente Algorithmen) und webbasierte oder mobile Anwendungen. Andererseits werden im Hinblick auf Industrie 4.0 deutlich spürbare Veränderungen durch beispielsweise Robotik von verschiedenen Seiten diskutiert. Die Auswirkungen beschränken sich dabei nicht nur auf die Produktion, sondern betreffen die gesamte Wertschöpfungskette von den Beschäftigten bis zum Kunden und anderen Partnern und verändern somit sämtliche Prozesse tiefgreifend.

Die Folgen dieser Veränderungen sind nicht ohne Weiteres vorhersehbar und Chancen sowie Risiken bedingen sich auf widersprüchliche Weise. Dabei kommt es vor allem auf eine sinnvolle Gestaltung und neue Formen der Regulierung an, denn die Prozesse, die seither griffen, führen in Zukunft vielleicht nicht mehr zum Ziel. Auch wenn es unterschiedliche Ansichten darüber gibt, wie schnell und wie dramatisch die Veränderung tatsächlich sein wird, besteht doch gesellschaftlicher Konsens, dass ein Wandel bevorsteht. Das Grünbuch des BMAS (BMAS 2015) skizziert zentrale Fragen an Arbeitsmarkt- und Bildungspolitik bezüglich der zu erwartenden Veränderungen, die auch auf Landesebene die Entscheider beschäftigen werden. Eine gute Übersicht zum Thema Arbeit 4.0 findet sich vor allem bei Hirsch-Kreinsen (Hirsch-Kreinsen 2016; Hirsch-Kreinsen/Ittermann/Niehaus 2015) und Pfeiffer (2015). Die breite Diskussion um die Zukunft der Arbeit und die Digitalisierung dreht sich in Deutschland noch maßgeblich um technologische Trends und deren Machbarkeit beziehungsweise Folgen.